Bericht zum 135. Jubiläum und dem Florianstag

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Bocklet existiert seit 135 Jahren. Am Wochenende wurde dieses Fest in Verbindung mit dem Florianstag gefeiert. In feierlichem Zug ging es vom Feuerwehrhaus zur Kirche, wo ein Gottesdienst stattfand. Unter den Klängen der Blaskapelle Bad Bocklet marschierten die Feuerwehren der Gemeinde gemeinsam hin und zurück. Im Anschluss gab es beim Feuerwehrhaus Essen und Getränke, die Blaskapelle übernahm dabei die musikalische Umrahmung.

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Die Freiwillige Feuerwehr Bad Bocklet wurde am 1. September 1879 gegründet. Über die Gründungsversammlung selbst liegen in der Chronik keinerlei Niederschriften vor, das im Januar 1888 angelegte Protokollbuch gibt mit einer Eintragung vom 6. Januar 1888 jedoch zweifelsfrei über den Gründungstag Aufschluss. Als erster Kommandant wird Christian Schlereth genannt, der bis zum November 1889 die Wehr leitete. Die erste Druckspritze wurde wohl im Jahre 1893 in Dienst gestellt.
Der Verein besteht heute laut Kommandant Christian Horn aus 142 Mitgliedern, worunter 42 Aktive und acht Jugendliche seien. „Wir haben im Schnitt um die zehn Einsätze im Jahr. In der Vergangenheit hat die Vermisstensuche zugenommen, aber natürlich sind wir auch im Brandfall und im Bereich der Technischen Hilfeleistung vor Ort“, sagt Horn.
Die Gemeinschaft wurde schon früh gepflegt, wie die Niederschrift von 1896 bis 1898 zeigt. Hier wird erwähnt, dass Feuerwehrbälle abgehalten wurden, wozu damals noch die Genehmigung des Königl. Bezirksamtes nötig war. Im Jahr 1905 wurde dann die erste Vereinsfahne geweiht, die noch bis mindestens 1971 in Benutzung gewesen sein dürfte. 1908 wurde dann eine Saug- und Druckspritze in Dienst gestellt und die Wehr somit modernisiert.
Auch heute ist die Feuerwehr im gesellschaftlichen Bereich aktiv und sorgt dafür, dass die Gemeinschaft gestärkt wird. So bewirtet die Feuerwehr bei der Kurgartenbeleuchtung zweimal im Jahr, richtet das Sonnwendfeuer im Juni aus und stellt im September jeden Jahres den Kirmesbaum auf. „Auch die Feste werden bei den Kurgästen und von der Gemeinde sehr gut angenommen“, freut sich Horn.

Dass schon früher nicht immer alles einfach war, zeigt die Tatsache, dass bei der Generalversammlung von 1928 der schlechte Zustand des Feuerwehrgerätehauses moniert wurde, wobei dem Gemeinderat erhebliche Vorwürfe gemacht wurden. Das Kommando der Wehr lehnte damals jede weitere Verantwortung ab und es wurde beschlossen, sich an höhere Instanzen zu wenden. Mit der Gemeinde komme man heute – anders als 1928 – sehr gut zurecht.
In den Jahren 1940 bis 1946 gab es in der Chronik keine Eintragungen. Bekannt ist aber, dass sich Anton Hartmann um die Erhaltung der Wehr bemühte und gegen Kriegsende eine weibliche Löschmannschaft ausgebildet wurde. In den Jahren 1946 bis 1951 wurde die Wehr wieder aufgebaut.
1955 wurde die neue Motorspritze TS 8 von Kuratus Uhl eingeweiht. Leistungsprüfungen wurden erstmals im Jahr 1962 abgehalten, die Ausbildung bei den Feuerwehren allgemein verbessert. 1971 konnte das neue Gerätehaus eingeweiht werden. 1978 wurde ein LF8 (Löschfahrzeug) Opel Blitz angeschafft, 1995 dann ein moderner Löschfahrzeug LF8 Mercedes Benz.

Schlauchboot für Wasserrettung

„Der Verein kaufte sich 2006 als Mehrzweckfahrzeug einen Mercedes Sprinter“, sagt Horn. Und jetzt, anlässlich des Jubiläums, wurde für rund 5500 Euro aus der Vereinskasse ein Schlauchboot für acht Personen mit einem 15 PS starken Außenbordmotor angeschafft. „Somit sind wir auch für die Wasserrettung gut gerüstet“, sagt Horn. Auch im Jugendbereich soll das Wasserfahrzeug eingesetzt werden und dafür sorgen, dass noch mehr Jugendliche ihren Feuerwehrdienst tun. Mit einem abwechslungsreichen Programm wird Jugendarbeit betrieben, wofür Christian Kunzmann als Jugendwart und Raphael Langer als Betreuer sorgen. Die Jugendlichen treffen sich am 1. und 3. Freitag im Monat um 18 Uhr am Feuerwehrhaus

Quelle des Textes: Björn Hein (Artikel auf www.infranken.de); Bilder: Feuerwehr Bad Bocklet